Das Siegerland ist ein Landschaftsteil in der Region Südwestfalen. Das historische Siegerland umfasst den Altkreis Siegen des heutigen Kreises Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.
Das Siegerland ist, genau wie das Sauerland, sehr waldreich. Die Berge im Norden des Siegerlandes und im südlichen Burbach sind insgesamt höher als die der restlichen Region. Das Kern-Siegerland hat die Form einer kreisförmig begrenzten Quellmulde, deren höchste Erhebungen an den Rändern liegen. Den Osten nimmt das Rothaargebirge ein, wo in Riemen, Oberster Henn und Jagdberg gleich 3 Berge über 670 m erreichen, von denen indes zwei auf der Außengrenze liegen und der dritte den Ausläufer eines auswärtigen, noch höheren Gipfels darstellt.
Das Siegerland, welches am 13. November 1351 erstmals nachweisbar unter dieser Bezeichnung (als "Sygernlant") geführt wurde, war lange von der Gewinnung von Eisenerz und dessen Weiterverarbeitung geprägt. Die ersten Spuren des Bergbaus stammen aus der Zeit der Kelten, Zeuge davon ist ein Ofen in Wilnsdorf-Obersdorf aus der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr. Das in den Bergwerken geförderte Eisenerz wurde oft im selben Ort zu Stahl und Eisen verarbeitet.
Charakteristisch für diese Gegend sind zudem die Hauberge, in denen das Holz für die Herstellung von Holzkohle geschlagen wird. Die Siegerländer hatten dafür bestimmte Techniken und Werkzeuge wie das Knipp (im Hausgebrauch wird hier ein kleines Messer auch „Knippchen“ genannt) und der Lohlöffel. Der Hauberg wird von der Haubergsgenossenschaft verwaltet und jedes Jahr neu zugeordnet.
Heute wird das in den Haubergen gewonnene Holz größtenteils zum Heizen in Heizungen und Öfen oder Kaminen und zum Grillen verwendet. Früher wurde das Holz für die Verhüttung des Eisenerzes benötigt und zur Herstellung von Holzkohle. Dies geschah in Kohlenmeilern.
Schon früh kamen die „Duffeln“ (Kartoffeln) ins Siegerland. 1715 wurden die ersten größeren Ernten eingeholt. Allgemein war die Landwirtschaft für die Siegerländer ein wichtiger Baustein im Leben.
Peter Paul Rubens wurde 1577 in Siegen geboren und war ein bedeutender Maler.
Das Siegerländer Platt („Sejerlännr Pladd“) ist der Siegerländer Dialekt. Er liegt als ein östlicher Ausläufer des Moselfränkischen an der Grenze zum Hessischen, zum Ripuarischen des Rheinlands und an der wichtigsten und ältesten Sprachgrenze im deutschsprachigen Raum, der Scheidelinie zwischen den hoch- und den niederdeutschen Dialekten (Benrather Linie), wie sie nördlich des „Kölschen Hecks“ – der Grenze zum Sauerland – gesprochen werden.
Dilldappen sind Siegerländer Fabeltiere, leben in Höhlen im Hauberg in Familien zusammen, sprechen alle Sejerlännr Pladd, lieben Riewekooche über alles und klauen dafür dem Bauern die Kartoffeln vom Feld.
Text: Zusammenfassung von http://de.wikipedia.org/wiki/Siegerland
Bild: Scanned from: Landkreis Siegen (Hrsg.) – Siegerland zwischen gestern und morgen, Vorländer, Siegen 1965, Jakob Scheiner (1821–1911)
Bild 2: Siegen - Auszug aus der Topographia Hassiae